Lünen: Schwere Missbrauchs-Vorwürfe gegen Vize-Bürgermeister

Lünens Vize-Bürgermeister Daniel Wolski sitzt seit heute in Untersuchungshaft. Bei ihm gab es im März eine Hausdurchsuchung wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs und des Besitzes kinderpornografischer Darstellungen.

© Stadt Lünen

Lünens Vize-Bürgermeister verhaftet

"Die Festnahme kam überraschend", sagte uns seine Anwältin Arabella Pooth. Bei den Missbrauchsfällen soll es sich um Minderjährige im Alter von 13 bis 17 Jahren gehandelt haben. Die SPD in Lünen ist gelähmt: Ansprechpartner sind unerreichbar. Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer aus Lünen sagt: "Wir wissen nichts.". Die Vorwürfe seien allerdings extrem schwerwiegend.

Hausdurchsuchung in Lünen bereits im März

Nach Schilderungen der Ruhr Nachrichten hatte eine 16-jährige aus Bochum sich bei der Polizei gemeldet. Auf einer Dating-Seite hatte sie nach eigenen Angaben Daniel Wolski kennen gelernt. Bereits im März wurde daraufhin die Wohnung des Lüner Vize-Bürgermeisters durchsucht. Nach der Auswertung des Materials und wegen bestehender Fluchtgefahr wurde Daniel Wolski heute festgenommen.

Statement von Lünens Bürgermeister

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Zu den Vorwürfen hat sich am Abend (26.10.) Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns geäußert. Er verurteile ausnahmslos jede Form von sexuellem Missbrauch, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Lünen. Er habe über die Medien von der Inhaftierung des ersten Stellvertreters der Stadt erfahren. "Der Tatverdacht macht mich sehr betroffen. Ich hoffe auf einen schnellen Abschluss der Ermittlungen.", so Kleine-Frauns.

SPD in Lünen ist schockiert

Nach den Anschuldigungen gegen Vize-Bürgermeister Daniel Wolski, äußert sich mittlerweile auch seine Partei: Die Lüner SPD schreibt auf ihrer Facebook-Seite, dass sie von den schwerwiegenden Vorwürfen schockiert sei. Jetzt seien die Ermittlungsbehörden gefragt, um dem Sachverhalt auf den Grund zu gehen. "Wir erwarten, dass Daniel Wolski mit seiner anwaltlichen Vertretung unverzüglich und in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden kooperiert.", so die SPD Lünen. Sollten sich die Anschuldigungen bestätigen, habe Daniel Wolski nichts mehr in den Reihen der Sozialdemokratie verloren, heißt es.

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