Wissing fordert schnellen Neubau von A45-Brücke

Bundesverkehrsminister Volker Wissing drängt auf einen schnellen Neubau der maroden Talbrücke Rahmede auf der A45 bei Lüdenscheid.

Schäden an der Talbrücke Rahmede
© Autobahn Westfalen

Er wies die Autobahn GmbH des Bundes an, dazu alle erforderlichen Ressourcen und Mittel zur Verfügung zu stellen, heißt es aus dem Verkehrsministerium. Am Freitag hatte die Autobahn GmbH mitgeteilt, dass die Brücke wegen massiver Schäden abgerissen werden muss. Damit kann der Autoverkehr auf der Sauerlandlinie zwischen dem östlichen Ruhrgebiet und Frankfurt nicht wie geplant nach einer Verstärkung der Brücke bald wieder freigegeben werden. Die Brücke ist komplett abgeriegelt worden.

Auf den Umleitungsstrecken kommt es immer wieder zu teilweise chaotischen Zuständen. Gestern kam es für die Autofahrer auf der Strecke besonders dick: zwei schwere Unfälle sorgten zusätzlich für eine Vollsperrung ab Hagen-Süd.

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(dpa) Am Freitag hatten sich alle Hoffnungen auf eine Sanierung definitiv zerschlagen. Neben bereits entdeckten Schäden waren noch Risse an Längsträgern und erhebliche Korrosionsschäden gefunden worden. Das Bauwerk soll schnellstmöglich abgerissen werden. Offen sei weiterhin, ob die Brücke gesprengt werden könne, sagte Löchter. Die Untersuchungen dauerten noch an. Eine Sprengung würde einen Neubau beschleunigen.

Die Leiterin der Westfalen-Niederlassung, Elfriede Saurwein-Braksiek, nannte bisher als Zeitziel für einen Neubau fünf Jahre. NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) hatte den Bund wiederholt aufgefordert, beim Neubau Gas zu geben und dafür unter anderem auf

erneute Planfeststellung sowie Umweltverträglichkeitsprüfung zu verzichten.

Der Leiter Verkehrspolitik des Umweltverbandes BUND, Jens Hilgenberg, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe bundesweit enorme

Herausforderungen bei der Sanierung bestehender Straßen und Schienenstrecken. Die A45 sei nur eine der anstehenden Großbaustellen. Wissing müsse die Autobahn GmbH anweisen, alle Neubauprojekte für Fernstraßen umgehend zu stoppen und die vorhandenen, begrenzten Planungskapazitäten für den Erhalt zu reservieren. «Dies wäre ein ernstzunehmendes Bekenntnis zum im Koalitionsvertrag enthaltenen Fokus auf Erhalt und Sanierung der Bundesfernstraßen», unterstrich Hilgenberg am Montag.

Der Schaden an der Rahmede-Brücke war bei einer Kontrolle Anfang Dezember 2021 entdeckt worden. Ursprünglich hatte die Autobahn GmbH geplant, nach einer notdürftigen Verstärkung der Brücke den Verkehr nach rund drei Monaten zumindest für Autos wieder freigeben zu

können. Bundesweit muss der Verkehr weiträumig umgesteuert werden.

Verband hält schnelleren A45-Brückenneubau für möglich

Berlin (dpa/lnw) - Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hält einen deutlich schnelleren Neubau der maroden Autobahnbrücke Rahmede auf der A45 als bisher umrissen für möglich. «Die Wiederherstellung der Brücke muss und kann in doppelter Geschwindigkeit erfolgen, nicht in den avisierten fünf Jahren», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Tim-Oliver Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

«Dies betrifft insbesondere den Abbruch des jetzigen Bauwerks, der unserer Meinung nach in acht Wochen starten kann, sofern dieser jetzt

schnell ausgeschrieben wird», erläuterte er. Parallel zum Abbruch müssten die Vorbereitungsarbeiten beginnen, um dann schnell in die Bauphase übergehen zu können. Der Verband gehe von einer reinen Bauzeit von rund zwei Jahren aus, wenn die Politik eine entsprechende Vorbereitung liefere und wesentliche Rahmenbedingungen schaffe.

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