Weniger Komasaufen in der Region

In der Region Westfalen-Lippe landen Jugendliche seltener mit einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus. 2019 wurden knapp 800 Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren nach dem sogenannten "Komasaufen" in eine Klinik eingeliefert.

 Trinken bis zum Filmriss? Nein, sagen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene in Westfalen-Lippe.
© AOK/hfr

Kein Grund zur Entwarnung

Das sogenannte "Komasaufen" verliert bei Jugendlichen in der Region weiter an Bedeutung. Gut sechs Prozent weniger Jugendliche als im Vorjahr (da waren es noch 840) wurden wegen zu hohem Alkoholkonsum behandelt - das zeigt es eine Auswertung der Krankenkasse AOK Nord-West. Damit hält der Abwärtstrend weiterhin an. 2012 waren in der Region noch mehr als 1100 Jugendliche betroffen.

Der anhaltende Abwärtstrend sei aber noch kein Grund zur Entwarnung: „Grund zur Entwarnung ist das allerdings nicht. Wir dürfen nicht nachlassen, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene über die Gefahren des Alkoholkonsums aufzuklären und zu einem verantwortungsvollen Umgang zu motivieren. Alkoholkonsum kann zu langfristigen Gesundheitsschäden führen und erhöht die Gefahr, später abhängig zu werden“, sagt der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann.

Vorbilder spielen eine große Rolle

Starker Alkoholkonsum kann langfristige Schäden und Suchtprobleme hervorrufen. Das Problem sei, laut AOK, die leichte Verfügbarkeit von Alkohol für Jugendliche. Zudem ist das Verhalten im Umfeld, zum Beispiel in der Familie oder im Verein, ein wichtiger Faktor: "Wenn es 'normal' ist, dass am Wochenende, nach sportlicher Aktivität oder bei Feiern viel Alkoholisches getrunken wird, dann übernehmen unsere Kinder und Jugendliche dieses Verhalten eher“, so Ackermann.

Suchtberatungsstellen und Beratungsgespräche für Jugendliche und deren Eltern nach einer Alkoholvergiftung, sind hier ein wichtiges Hilfsmittel, um ein Umdenken und eine Verhaltensänderung zu erreichen.

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