Unna: Bürgermeisterkandidatin Claudia Keuchel, Die Grünen

Claudia Keuchel joggt gerne durch den Bornekamp, kümmert sich um den Garten oder geht mit ihrem Hund Gassi. Die 53-jährige ist seit langem bei den Grünen aktiv. Jetzt würde sie gerne in Unna das Rathaus erobern.

© Claudia Keuchel

Das Profil: Claudia Keuchel

Claudia Keuchel ist Kulturreferentin / Fachreferentin für kulturelle Bildung bei der Stadt Gelsenkirchen. Die 53-jährige hat in Unna ihr Abitur gemacht und bereits im Bereich Kultur bei der Kreisstadt Unna gearbeitet. Sie engagiert sich gesellschaftlich beim Frauennotruf, in der Friedens-, Anti-AKW- und Apartheid Bewegung, bei der Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft „Ährensache“ und sie war Sprecherin der LAG Queer Grüne NRW. Bei den Grünen in Unna ist sie seit 1999 Mitglied. Ihre politischen Schwerpunkthemen: Integrierte ökologische Stadtentwicklung, Bürger*innen-Teilhabe, Gesundheit und Armutsbekämpfung, Kultur & Bildung, nachhaltige Wirtschaft, Klima & Verkehr.

Politische Ziele:

Mein Ziel ist es, gemeinsam mit meinem engagierten Team, einer kompetenten Verwaltung und mit Teilhabe der Bürger*innen parteiübergreifend unsere Stadt in ein lebens- und liebenswertes neues Jahrzehnt zu führen.

Die Stadt Unna steht vor nie dagewesenen Herausforderungen. Zum einen drückt das Haushaltdefizit, zum anderen die außergewöhnlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie. Das stellt uns vor große Aufgaben – für die Stadt, für die Gewerbetreibenden, die Dienstleister*innen, die Kulturschaffenden und für unsere Bürger*innen gleichermaßen.

Konkret bedeutet das:

  • Wir „machen grün statt grau“ und nehmen den Klimanotstand ernst
  • Wir investieren in unsere Schulen und Kitas – vom Schulklo bis zum Digitalpakt
  • Wir legen ein Konjunkturproramm mit ökologischer Lenkungswirkung auf
  • Wir kümmern uns um Schwächere und bekämpfen Armut
  • Wir schreiben Bildung für die Kleinen ganz groß
  • Wir suchen den Austausch mit Wirtschaft und Handel, bieten nachhaltiges Wachstum und verhindern Folgeschäden
  • Wir bringen gute Umwelt- und Wirtschaftspolitik in Einklang
  • Wir setzen die Verkehrswende um
  • Wir stehen für neuen, bezahlbaren Wohnraum
  • Wir suchen den Diskurs mit den Bürger*innen, damit wir alle in den kommenden Jahren eine Heimatstadt haben, in der wir sicher, gesund und gerne leben und mit unserer Familie unser Lebensglück finden.

 

Mehr denn je drängt es, an die Zukunft unserer Kinder und unsere Umwelt zu denken und eine ökologische und soziale Politik für Unna zu machen! So können wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft unserer Stadt stellen! Und ich setze mich mit ganzer Kraft dafür ein!

Ich will mutig neue Wege gehen und das Vertrauen in die Demokratie stärken.

Als Bürgermeisterkandidatin stehe ich für eine „Stadt Unna ohne Rassismus, mit Courage“, setze mich gegen jede Art von Diskriminierung und für ein tolerantes, gleichberechtigtes Miteinander auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in einer vielfältigen Gesellschaft ein.

Komplettieren Sie bitte die folgenden Halbsätze:

Ich stelle mich am 13. September 2020 zur Wahl, weil… weil ich mir Unna ohne die gestalterische Kraft von grüner Politik nicht mehr vorstellen kann. Mit unserem Programm und mit mir an der Spitze, werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern und Unna zu einer der lebens- und liebenswertesten Städte des Landes entwickeln!

Wenn ich Fremden vom Kreis Unna/meinem Heimatort erzähle, dann… dann schwärme ich von der sympathischen Kreisstadt am Hellweg, westfälisch mit Hang zum Ruhrgebiet und einem besonderen Kulturangebot – immer eine Reise wert, ein Lindenbier zum Wohle!

Um den Kreis/meinen Heimatort für die Zukunft stark zu machen, braucht es zuallererst…

  • Visionen – kein „das haben wir schon immer so gemacht“, neue Wege gehen
  • Tatkraft – nicht meckern oder vertagen, sondern machen, mit Mut und Energie
  • Miteinander – gemeinsam handeln, statt sich gegenseitig zu bekämpfen

Die Menschen im Kreis Unna/meinem Heimatort zeichnen sich besonders dadurch aus, dass... sie aufgeschlossen und tolerant sind, miteinander sprechen und feiern.

Ich mag das direkte Ruhr-Westfälische. Ruhig mal auf den Tisch hauen, aber dann wieder zusammen ein Bier (oder Wasser) trinken. Sachlich diskutieren, ohne im Streit auseinander zu gehen – schließlich wollen wir am Ende des Tages doch alle das Beste für die Stadt, in der wir leben.

Mich beeindruckt immer wieder, wie Unnaer zusammenhalten. Unmöglich scheinendes möglich machen. Oder z. B. der Zusammenhalt der kleinen Gewerbetreibenden, die sich in schwierigen Situationen immer wieder untereinander helfen und zueinander stehen.

Auf diesen besonderen Zusammenhalt kann Unna stolz sein!

Als kommunaler Spitzenpolitiker steht man immer unter Beobachtung. Das Los nehme ich ... gerne in Kauf! Ich gehe ja auch offenen Blickes durch unsere Stadt, unserer Stadtteile und Dörfer. Gerne werde ich aber auch auf etwas gestoßen, was ich selbst vielleicht „übersehen“ habe. Außerdem liebe ich den Austausch mit Menschen und das Leben in Unna. Da werde ich mich nicht verstecken und bange sein.


Wenn ich die Wahl gewinne, sind das die ersten drei Baustellen, die ich anpacke:

  • Kassensturz im Haushalt
  • integrierte Stadtentwicklung mit moderner Verkehrspolitik und einer Baum- und Pflanzoffensive
  • Familien- und Bildungspolitik

Aus der Coronakrise habe ich für meine angestrebte Aufgabe gelernt:

Neben den massiven Einschränkungen hat die Corona-Pandemie uns auch gelehrt: Ob Heim-Arbeitsplatz, elektronische Behördengänge, Einkauf mit dem Rad, Nachbarschaftshilfe und Lieferservice aus lokalen Gaststätten und Geschäften – vieles, was vorher undenkbar erschien, war plötzlich möglich.

Diese Kraft und Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen will ich verstärken. Dies erfordert von uns allen, aber gerade auch von der Stadtverwaltung eine Neuausrichtung des Handelns:

  • Wieviel Breitbandanbindungen brauchen unsere Schulen?
  • Welche Verwaltungsdienste können auch online angeboten werden?
  • Wie können wir noch besser Bürgerinitiativen und Nachbarschaft stützen?
  • Was braucht die lokale Wirtschaft an Infrastruktur und Service? 

Überdenken und neu ausrichten müssen wir nach meiner festen Überzeugung auch die Art und Weise, wie wir Straßenraum und öffentliche Plätze unter den Nutzer*innen verteilen. Den Bürger*innen, die zu Fuß gehen, radeln oder Roller fahren möchten, sollte mehr Platz gewährt werden ─ sie bekommen sichere, miteinander verbundene und komfortabel ausgestattete Wegenetze, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Auch in den Stadtteilen. Diese Investitionen - das zeigen viele andere Städte - sind hoch rentabel. Sie sind auch ein wirksamer Weg, den Zugang zu unserer Stadt und ihrem Angebot gerechter zu gestalten. Unsere von Handel und Gastronomie geprägte Innenstadt braucht Stärke und Stütze, um lebendig zu bleiben. Und auch Kunst und Kultur sind systemrelevant. Sie nähren Herz, Seele und Verstand und sind ein echter Wirtschaftsfaktor.

Nennen Sie uns drei Punkte, die Sie in der kommenden Periode im Amt anders/besser machen würden

  • Transparente Überwachung des Haushaltes / Einnahmen-Ausgaben
  • integrierte Stadtentwicklung mit moderner Verkehrspolitik und einer Baum- und Pflanzoffensive
  • nachhaltige Gewerbe- und Handwerksansiedlungen stärken

Drei Punkte, die in der zu Ende gehenden Periode in Ihrem Gemeinwesen richtig gut gelaufen sind

  • Besonders beeindruckt hat mich die Solidarität der Unnaer zur Hoch-Zeit der Corona-Krise. Unsere Mitglieder haben zum Beispiel einen Einkaufsdienst für Risikopatienten eingeführt („Grün hilft“), unsere digitalen Expert*innen haben anderen Menschen gezeigt, wie eine Videokonferenz funktioniert und die Ehrenamtsagentur hat einen Abhol- und Bringservice angeboten. Bei all‘ den Erschwernissen, die die Pandemie jedem Einzelnen von uns abverlangt hat, geht mir auch im Nachhinein noch das Herz auf, wieviel Hilfsbereitschaft untereinander angeboten wurde und dass wir aufeinander aufgepasst haben. Das Ehrenamt in Unna kann nicht hoch genug geschätzt werden. 
  • „Fridays-for-future“ war nicht nur weltweit ein Thema. Auch in Unna haben sich viele junge Menschen zusammen gefunden und sind mit der Grünen Jugend für ein besseres Klima auf die Straße gegangen. Der Protest der Jugend gipfelte in einer zweiten großen Kundgebung auf dem Platz der Kulturen, Schulter an Schulter mit der Organisation „Parents-for-future“. Das zeigt den Willen der Bürger*innen, einen großen Schritt in Richtung nachhaltiger Zukunft zu gehen. Für mich ein richtungsweisendes Zeichen und Ansporn zugleich, dem ausgerufenen Klimanotstandes in Unna endlich Taten folgen zu lassen. 
  • Auf Antrag der Grünen wurde Unna Mitglied im Städtebündnis „Sicherer Hafen“. Damit erklärt sich die Stadt in einer freiwilligen Selbstverpflichtung bereit, aus dem Mittelmeer gerettete Migranten aufzunehmen - auch über die Zuweisungen hinaus. Die Mitgliedschaft im Städtebündnis ist für mich und meine Partei Ausdruck einer humanitären Geste – verbunden mit einer konkreten Hilfe gegenüber aus Seenot geretteten Menschen. Gleichzeitig ist sie ein starkes Signal gegenüber der zunehmenden Sprachlosigkeit, menschenverachtenden Einstellungen und Aussagen.

Seien sie mal unpolitisch:

Was ist Ihre Lieblingsmusik? K.D. Lang ist meine Lieblingssängerin, powervoll mit viel Gefühl. Inspiriert haben mich Rio Reiser und Rosenstolz. Und für Livemusik setze ich auf die starke Unnaer Musikszene (und psssst, ich mag auch Helene Fischer…).

Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsort in dem Ort/Kreis, in dem Sie antreten? Ach, ich mag so viele Orte in Unna – je nachdem ob ich arbeitsmäßig, sportlich, chillig oder gesellig unterwegs bin. Das ist im Bornekamp beim Joggen, im Freibad zum Schwimmen oder in der Linde zu Theater & Musik & Lichtkunst. Ich sitze auch gern in Cafés und chille, treffe mich mit Freunden in Restaurants oder gehe einfach nur Gassi am Massener Bach. Immer wieder merke ich: Unna hat sehr viele schöne Plätze.

Mein Lieblingsort ab November (da beginnt die neue Amtszeit) wäre allerdings eindeutig das Rathaus.


Ein Lieblingsort von Claudia Keuchel: Die Brücke am Massener Bach.© Claudia Keuchel
Ein Lieblingsort von Claudia Keuchel: Die Brücke am Massener Bach.
© Claudia Keuchel

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