Tag des Ehrenamts am 5. Dezember - 30 Millionen Freiwillige in Deutschland

30 Millionen engagierte Deutsche üben eine ehrenamtliche Tätigkeit aus. Ihnen wird der 5. Dezember als internationaler Tag des Ehrenamts gewidmet.

Freiwillige Helfer und Helferinnen sortieren und geben Lebensmittel bei der Tafel an Bedürftige aus.
© picture alliance/dpa | Christian Charisius

Vorsitzender der Elternpflegschaft, Nachhilfelehrerin, Schatzmeister im Fußball-Verein oder Gruppenleiterin in der örtlichen Kirchengemeinschaft - in vielen gesellschaftlichen Bereichen üben rund 30 Millionen engagierte Männer und Frauen in Deutschland eine ehrenamtliche Tätigkeit aus. Genau diesen Personen wird zum Dank der 5. Dezember als internationaler Tag des Ehrenamts gewidmet, der gleichzeitig auch andere zur Initiative animieren soll.

Tag des Ehrenamts 1985 eingeführt

Der internationale Tag des Ehrenamts am 5. Dezember drückt die besondere Wertschätzung für die rund 30 Millionen Deutschen aus, die in einem Ehrenamt tätig sind. Dieser besondere Tag wurde am 17. Dezember 1985 im Zuge der UN-Resolution 40/212 eingeführt und wurde im darauffolgenden Jahr zum ersten Mal gefeiert.

Beim Katastrophenschutz wie Hochwasser unterstützen ehrenamtliche Helfer und Helferinnen die Einsatzkräfte vor Ort.
Beim Katastrophenschutz wie Hochwasser unterstützen ehrenamtliche Helfer und Helferinnen die Einsatzkräfte vor Ort. © picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Beim Katastrophenschutz wie Hochwasser unterstützen ehrenamtliche Helfer und Helferinnen die Einsatzkräfte vor Ort.
© picture alliance/dpa | Philipp Schulze

Ehrenamtliches Engagement in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen

Das freiwillige und unentgeltliche soziale Engagement kann in verschiedenen Bereichen ausgeübt werden und dient zur Unterstützung des Gemeinwohls und der Gesellschaft. Das Deutsche Freiwilligensurvey zeigt, das sich 2019 28,8 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig oder gelegentlich ehrenamtlich engagiert haben. Das entspricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. 1999 waren es rund 30 Prozent. 

Am häufigsten wurde das Ehrenamt laut ZiviZ-Survey, einer repräsentativen Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland, im Sportverein ausgeübt. Sie sind als freiwillige Trainer oder Kassenwarts unentbehrlich für den Sport-Bereich. Auch in den Bereichen Kultur, Bildung oder Freizeit bringen sich jährlich Hunderttausende oder sogar Millionen von Freiwilligen ein. So zum Beispiel auch in Tafeln, Freiwilligendiensten oder im Katastrophenschutz. In der freiwilligen Feuerwehr engagierten sich 2020 nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands knapp über eine Millionen Menschen. Im Deutschen Roten Kreuz und dem Jugendrotkreuz brachten sich nach eigenen Informationen 2022 über 400.000 Ehrenamtliche ein.

In der Johanniter-Unfall-Hilfe engagieren sich ehrenamtliche Mitarbeitende, die sozial Bedürftige und Obdachlose versorgen
In der Johanniter-Unfall-Hilfe engagieren sich ehrenamtliche Mitarbeitende, die sozial Bedürftige und Obdachlose versorgen© picture alliance/dpa | Patrick Pleul
In der Johanniter-Unfall-Hilfe engagieren sich ehrenamtliche Mitarbeitende, die sozial Bedürftige und Obdachlose versorgen
© picture alliance/dpa | Patrick Pleul

So sehen die Zahlen für NRW aus

Im Februar 2024 wurde der sogenannte "EhrenamtAtlas" veröffentlicht. Im Auftrag der Westdeutschen Lotterie hat die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen eine repräsentative Befragung in NRW zum Thema "Ehrenamtliches Engagement" durchgeführt und über 10.000 Personen ab 18 Jahren befragt.  

54 Prozent der Teilnehmenden engagieren sich ehrenamtlich. Auch in NRW zeigt sich, dass sich der Großteil der Ehrenamtlichen im Bereich "Sport und Bewegung" engagiert, gefolgt von "Religion und Kirche", "Nachbarschaft" und "Kultur, Kunst und Musik". Zu erkennen ist hier, dass mehr Männer als Frauen ehrenamtlich in den Bereichen Sport und Politik tätig sind, wohingegen Frauen häufiger in den Bereichen "Religion und Kirche" oder "Organisation in Schule und Kindergarten" tätig sind.

Wertschätzung würde Bereitschaft erhöhen

Knapp die Hälfte der Befragten des "EhrenamtAtlas", die sich derzeit nicht ehrenamtlich engagieren, geben an, dass eine größere Wertschätzung in der Bevölkerung ihre Bereitschaft erhöhen würde. Um dem Ehrenamt den gebührenden Dank entgegenzubringen, wurden verschiedene Formen der Wertschätzung eingeführt, unter anderem gibt es den Deutschen Engagementpreis, der am 9. Dezember verliehen wird. In NRW gibt es außerdem den "Engagementpreis NRW" von der Landesregierung.

 Mit der Ehrenamtskarte erhalten freiwillige Helfer und Helferinnen Vergünstigungen für bestimmte Angebote - hier am Beispiel für Baden-Württemberg.
Mit der Ehrenamtskarte erhalten freiwillige Helfer und Helferinnen Vergünstigungen für bestimmte Angebote - hier am Beispiel für Baden-Württemberg.© picture alliance/dpa | Marijan Murat
Mit der Ehrenamtskarte erhalten freiwillige Helfer und Helferinnen Vergünstigungen für bestimmte Angebote - hier am Beispiel für Baden-Württemberg.
© picture alliance/dpa | Marijan Murat

Ehrenamtsmedaille als Ausdruck der Wertschätzung

Auch die Ehrenamtsmedaille wird in NRW als Ausdruck der Wertschätzung an engagierte Gruppen und Einzelpersonen verliehen. Jährlich würdigt der Präsident des Landtags, Andre Kuper, das außerordentliche Engagement der Bürger und Bürgerinnen. Auf der Webseite des Landtags verdeutlicht er den demokratischen und gesellschaftlichen Stellenwert des Ehrenamts: "Rund sechs Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen engagieren sich ehrenamtlich. Sie stellen ihre Freizeit in den Dienst anderer - freiwillig und unentgeltlich. Ob bei Feuerwehren oder Hilfsdiensten, in Sportvereinen oder Kirchen, für Kinder, Seniorinnen und Senioren oder Geflüchtete: Mit ihrem Einsatz stärken die Ehrenamtlichen uns alle, unsere Gemeinschaft und unsere Demokratie. Ich bin überzeugt: 'Ehrenamt hält NRW zusammen'."

Ehrenamtskarte mit praktischem Nutzen

Vor über zehn Jahren wurde in NRW und auch den anderen Bundesländern für Bürger und Bürgerinnen, die sich ehrenamtlich engagieren, die sogenannte "Ehrenamtskarte" eingeführt. Als Dank für ihren Einsatz bekommen besonders involvierte Ehrenamtliche diese Karte mit Vergünstigungen von Angeboten öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen. Hierfür wurde zudem eine App eingeführt. Jede helfende Hand bereichert das gemeinschaftliche Zusammenleben sowie den Zusammenhalt und wird von der Gesellschaft stark wertgeschätzt. 

Autorin: Hella Horstendahl

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