Silvesterrakete ging ins Auge? So sieht Erste Hilfe aus

Feuerwerk in Duisburg
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Richtig handeln bei Unfällen

Potsdam (dpa/tmn) - Kein Jahreswechsel ohne Augenverletzungen - manchmal ist Leichtsinn die Ursache, mal pures Pech. Doch wie handelt man richtig, wenn Böller, Rakete und Co. das Auge verletzt haben, es nun vielleicht blutet oder ein Fremdkörper drinsteckt? 

Ab jetzt lieber nichts mehr essen

Dann gilt: Der oder die Betroffene sollte ab in die Augenklinik, die gerade Notdienst hat. Und zwar, ohne Zeit zu verlieren: «Man muss nicht noch einmal nach Hause, um die Zahnbürste zu holen - das gibt es alles in der Klinik», so die Augenärztin Prof. Ameli Gabel-Pfisterer vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. 

Es kann sinnvoll sein, in der Augenklinik schon einmal durchzurufen, um den Notfall anzumelden. Die Expertin hat noch einen Tipp: Wer verletzt ist, sollte nun vorsichtshalber nichts mehr essen, nichts trinken und auch keine Bonbons lutschen, «für den Fall einer OP in Vollnarkose». 

Erste Hilfe hängt von Art der Verletzung ab

Doch wie versorgen Ersthelferinnen und Ersthelfer die Wunde der betroffenen Person bis dahin? Das hängt davon, wie sie aussieht. Ist der Augapfel verletzt, die Augenlider scheinen aber weitgehend intakt, lässt man lieber die Finger davon. «Die Lider schützen den Augapfel zunächst», so Ameli Gabel-Pfisterer. 

Und was gilt, wenn durch die Explosion von Böller oder Rakete Fremdkörper wie Splitter ins Auge geraten sind? Die sollte man eher nicht entfernen, «es sei denn, sie sind so groß und oberflächlich greifbar, dass Sie den Lidschluss verhindern», so Ameli Gabel-Pfisterer. Besteht der Verdacht, dass Fremdkörper richtig ins Auge eingedrungen sind, gilt: «Bitte nichts tun, sondern die Entfernung den Profis der Augenkliniken überlassen», so die Expertin der Deutsche Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). 

Blutende Verletzung ohne Druck verbinden

Generell gilt: Ist die Verletzung am Auge offen und blutet, dann sollte sie vorsichtig - auf gar keinen Fall mit Druck - abgedeckt werden, wie die Augenärztin rät. Am besten nimmt man dafür einen sterilen Verband. Und wenn Haut oder Augenoberfläche verätzt sind? Dann gilt: «Spülen, spülen, spülen - bevorzugt mit Spüllösung oder Wasser», so Ameli Gabel-Pfisterer.

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