Schwieriges Jahr für das Handwerk

Die anhaltende Krisensituation hat das Handwerk in der Region dieses Jahr vor große Herausforderungen gestellt.

© © Marcel Kusch / HWK Dortmund

Durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hätten schließlich auch die Gewerke, die weitestgehend gut durch die Corona-Krise gekommen sind, einen Dämpfer erhalten. Dazu zähle unter anderem das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, meldet die Handwerkskammer Dortmund in ihrer Jahresbilanz. Angesichts der unvorhersehbaren wirtschaftlichen Entwicklungen fehlt den Betrieben zudem die nötige Planungssicherheit, was wiederum zu starken Verunsicherungen führt. Es sei entscheidend, dass die beschlossenen Energie-Hilfen der Bundesregierung jetzt schnell und unbürokratisch umgesetzt werden. Sonst werden viele Betriebe nicht über den Winter kommen, sagt die Handwerkskammer.

Fachkräftegewinnung bleibt Thema

Dass sich die Fachkräftegewinnung im Handwerk weiterhin schwierig gestaltet, zeige ein Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen. „Ende November hatten wir ein Minus von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagt Kammer-Präsident Berthold Schröder. Gleichzeitig seien noch 412 freie Ausbildungsplätze in der HWK Lehrstellenbörse gemeldet. „Fast jeder zweite Betrieb findet trotz Bemühungen keine geeigneten Mitarbeiter, das hat eine Sonderumfrage der HWK ergeben. Die Gewinnung und Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften wird daher eine zentrale Aufgabe für die Handwerkskammer und das Handwerk in den nächsten Jahren sein." Dazu gehöre auch, die Attraktivität der beruflichen Bildung in der Öffentlichkeit zu stärken. „Vor diesem Hintergrund begrüßen wir es sehr, dass das Land eine Meisterprämie für das kommende Jahr angekündigt hat", sagt der Kammer-Präsident. Die Prämie in Höhe von 2.500 Euro soll für jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung im Handwerk gezahlt werden. „Das setzt wichtige Anreize für die Meisterausbildung und ist ein wertvolles Signal zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung." Neben dem Thema Nachhaltigkeit wird sich die Handwerkskammer in 2023 weiterhin mit der Gewinnung von weiblichen Fach- und Führungskräften im Handwerk befassen.

Weitere Meldungen