Rückkehr von Radtour für verstorbene Tochter
Veröffentlicht: Freitag, 19.04.2024 11:00
Seit Ostermontag war Heiko Kautz aus Bergkamen unterwegs. Eine Radtour für seine Tochter Lena durch ganz Europa. Er wollte die Orte sehen, die sie vor ihrem Tod nicht mehr bereisen konnte. Jetzt ist er zurück zuhause.
Aus Bergkamen durch Europa: Radtour für Tochter
Knapp vier Monate war Heiko Kautz aus Bergkamen unterwegs. Ist durch Tschechien, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal gereist. Knapp 7800 Kilometer - alles mit dem Fahrrad. Bei seiner Rückkehr ist er von Familien und Freunden empfangen worden. Antenne Unna-Reporterin Babette Horschler war mit dabei:
Tour von Bergkamener im Rückblick
Eine Radtour für die verstorbene Tochter - die macht gerade Heiko Kautz aus Bergkamen. Seit Ostermontag war er unterwegs, zuerst nach Tschechien, dann nach Wien und in 8 Tagesetappen weiter Richtung Venedig. Seine Tochter Lena hatte eine Liste geschrieben mit Orten, die die Mutter dann nach ihrem Tod entdeckt hat. Und genau diese Orte wollte Heiko sehen. Wir haben ihn während der gesamten Tour immer mal wieder begleitet. Hier könnt ihr alle Updates nochmal nachhören.
Neue Erfahrungen bei Radtour durch Europa
Mit einem Zelt auf dem Rad sucht er sich Nacht für Nacht eine neue Unterkunft. Er sammelt mit der Aktion Spenden für die Deutsche Sarkomstiftung, für die sich auch seine Tochter schon eingesetzt hat.
Dabei macht er auch ganz neue Erfahrungen:
Nummernschild der verstorbenen Tochter am Fahrrad
Auf der Tour hat er auch schon viele Menschen getroffen. Unter anderem ein Elternpaar, das ebenfalls ihr Kind durch die Krebsart Sarkom verloren hat. Die haben ihn zum Pizza essen eingeladen. Ansonsten hat er auch schon vielen seine Geschichte erzählt. Heiko Kautz hat nämlich das alte Nummernschild von Lena an seinem Rad befestigt.
Einige Pannen für Heiko Kautz bei Radtour durch Europa
Etwa 1000 Kilometer hat Heiko Kautz in 18 Tagen schon hinter sich gebracht. Dabei ist auch schon einiges schief gelaufen. Eine Acht im Vorderrad, das Geld mitten in Prag verloren, bei Sturm und Gewitter musste er nachts das Zelt abbauen und die ein oder andere Umleitung gab es auch schon:
Und das mit ordentlich Gepäck auf dem Rad. Der Körper macht das bisher aber alles gut mit. Die Beine werden zwar langsam schwer, aber das liegt auch daran, dass er abgesehen von der Radtour natürlich viel zu Fuß unterwegs ist. Zumindest sein Hinterteil hat sich an die Tour schon gewöhnt:
Emotional eine Herausforderung für den Bergkamener
Neben den körperlichen Beschwerden ist das ganze für Heiko Kautz natürlich auch emotional eine Herausforderung. Immerhin besucht er die Orte, die seine Tochter Lena eigentlich sehen wollte. Und möchte eben, dass sie alles durch seine Augen sieht. Wie zum Beispiel den Stephansdom in Wien. Ob die Tour deshalb die richtige Entscheidung ist, kann Heiko deshalb noch nicht sagen. Aber es fühlt sich bisher gut an.
Heiko Kautz ist schon 5.000 Kilometer gefahren
Heiko Kautz ist mittlerweile in Portugal. Unter anderem war er auch schon in Italien und hat dort den Mailänder Dom besucht. Wie es jetzt für ihn weiter geht, ist noch nicht ganz klar.