Pädophilie-Vorwürfe bei TuS Borussia Höchsten in Dortmund: Trainer soll jahrelang Kinder gefilmt haben
Veröffentlicht: Samstag, 02.09.2023 08:05
Der Fall eines mutmaßlich pädophilen Jugend-Handball-Trainers erschüttert unsere Region. An der Schwerter Stadtgrenze soll der Mann beim Verein TuS Borussia Höchsten jahrelang Kinder in Umkleidekabinen gefilmt haben.
Dortmund: Jugendtrainer soll jahrelang heimlich Kinder in Umkleiden gefilmt und fotografiert haben
Ein mutmaßlich pädophiler Jugendtrainer soll in Dortmund beim Verein TuS Borussia Höchsten seit 2014 Kinder in den Umkleidekabinen gefilmt und fotografiert haben. Die Polizei Dortmund habe bei dem Handballtrainer Fotos und Videos seiner minderjährigen Spieler gefunden. Die Aufnahmen der Kinder und Jugendlichen aus den Umkleidekabinen waren bereits im September letzten Jahres beschlagnahmt worden. Die Staatsanwaltschaft Dortmund bat den TuS Borussia Höchsten damals aber darum, die Pädophilie-Vorwürfe nicht öffentlich zu machen und auch die betroffenen Familien, Kinder und Jugendliche noch nicht zu informieren. Die Ermittlungen gegen den Handball-Übungsleiter der Jugendmannschaften beim TuS Borussia Höchsten dauern noch an. Die Familien der 23 betroffenen Kinder seien Anfang der Woche informiert worden - der Rest des Vereins habe es am Freitag (01. September) erfahren, heißt es vom Vorstand des TuS Borussia Höchsten.
Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt nach Vorwürfen gegen Übungsleiter bei TuS Borussia Höchsten
Die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt bereits seit mehreren Monaten gegen den mutmaßlich pädophilen Trainer. Sie sichtet weiteres Material der heimlich gefilmten und fotografierten Kinder, um sie auch auf Kinderpornografie zu untersuchen. Erst dann könnte die Staatsanwaltschaft Dortmund von sich aus Anklage gegen den mutmaßlich pädophilen Jugendtrainers erheben. Ob andere Vereine von ähnlichen Vorfällen betroffen sind, wird noch untersucht.
Mutmaßlich pädophiler Jugendtrainer soll in Dortmund mit präparierter Sporttasche Kinder heimlich gefilmt haben
Die Frage, die sich den Ermittlern in Dortmund aufgedrängt hat: Wie soll es dem mutmaßlich pädophilen Jugendtrainer überhaupt möglich gewesen sein, die Kinder jahrelang heimlich in der Umkleidekabine zu filmen? Darauf findet die Staatsanwaltschaft in ihren Vorwürfen gegen den Mann eine mutmaßliche Antwort: Der Jugendtrainer soll eine Sporttasche mit einer Kamera ausgestattet haben. Mit dieser Tasche soll er dann zum Jugendtraining gekommen sein. Diese soll er dann so in der Kabine platziert haben, dass er die sich umziehenden Kinder optimal filmen und fotografieren konnte. Dieses Material soll der mutmaßlich pädophile Mann dann zu Hause aufbewahrt haben. Nach jetzigem Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft Dortmund seien die Aufnahmen der Kinder aber nicht im Internet verbreitet worden. Außerdem gehen die Dortmunder Ermittler nicht davon aus, dass es vom Trainer sexuelle Übergriffe auf die Kinder gegeben hat.
Handballverein aus Dortmund nach Pädophilie-Vorwürfen geschockt - Jugendtrainer bekommt Hausverbot
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dortmund dauern noch an, heißt es auf Nachfrage. Es sei bekannt, dass der ehemalige Jugendtrainer des TuS Borussia Höchsten auch mit mehreren Kindern auf Jugendfreizeiten gewesen ist. Der Verein habe dem mutmaßlich pädophilen Mann vertraut, genauso wie die minderjährigen Spieler, die er gefilmt haben soll. Stattdessen soll er deren Intimsphäre sowie deren Recht am eigenen Bild verletzt haben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und die Untersuchungen der heimlich gefilmten Videos auf Kinderpornografie laufen noch. Der ehemalige Jugendtrainer des TuS Borussia Höchsten hat bereits seitdem der Vorstand von den Ermittlungen weiß Hausverbot.