Nach Jahrhundertflut in 2021: Hat NRW aus Fehlern gelernt?

Wir alle wissen, was die Flut und das Hochwasser im Sommer 2021 für Schäden in Nordrhein-Westfalen, speziell im südlichsten Teil, angerichtet hat. Doch wurden damals versprochene Maßnahmen umgesetzt?


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Die Lage in einigen Hochwassergebieten in Süddeutschland bleibt angespannt: Vor allem an der Donau in Straubing, Passau und Regensburg bleiben Wasserstände hoch. In anderen Gebieten wiederum zieht sich das Wasser nur sehr langsam zurück. Viele in NRW fühlen sich an das Hochwasser erinnert, das vor 2021 vor allem an der Erft gewütet hat. Und fragen sich: Hat NRW daraus gelernt und wie steht es um die Dämme?

Hochwasserzentrale in NRW wurde verbessert

Ja, vieles wurde umgesetzt. Vor allem die Arbeit der Hochwasserzentrale für NRW wurde verbessert. Früher wurden die Daten über die Flusspegel, die dort zusammenlaufen erst an die Bezirksregierungen geschickt, die es anschließend an die Feuerwehren und Rathäuser weitergeleitet haben.

Diese Meldewege wurden stark verkürzt: Feuerwehren und andere Einsatzkräfte erhalten die Daten direkt vom zuständigen Landesamt. Die Hochwasserzentrale hat auch die Möglichkeit, direkt Warnungen über die Warn-App Nina zu verschicken. Das klappt gut, heißt es vom zuständigen Landesamt LANUV - überprüfen lässt sich das aber nicht.

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Handlungsbedarf bei Dämmen und Deichen

Viele Dämme in NRW sind in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden - so steht es in einem Bericht aus dem NRW-Umweltministerium. In Nordrhein-Westfalen gibt es entlang der Flüsse auf über 500 Kilometern Länge verschiedenste Deiche. Bei ungefähr der Hälfte besteht laut Umweltministerium Handlungsbedarf - da muss also nachgebessert werden. Vor allem entlang des Rheins gibt es im Moment über 40 Sanierungsprojekte, die sich aber zum Teil in die Länge ziehen. Doch wie so häufig bei bestimmten Vorhaben: Es fehlen Fachkräfte, um diese Bauprojekte zu realisieren.

Autoren: Joachim Schultheis & José Narciandi

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