Michael Sacher, Bündnis '90/Die Grünen

Der 56 Jahre alte Michael Sacher aus Unna kandidiert für Bündnis 90/ Die Grünen im Wahlkreis Unna I.

© Michael Sacher

Persönlicher Steckbrief

Beruflicher Werdegang

Seit über 20 Jahren selbstständiger Buchhändler in Unna, zuvor Universität (Germanistik) und Kino (Bahnhof Langendreer)

Politische Arbeitsschwerpunkte

Kulturpolitik, im Rat der Kreisstadt Unna, im letzten Rat Schulausschussvorsitzender, jetzt 1. stellvertretender Bürgermeister

Hobbys

Viel Kultur, natürlich Lesen, was bei mir aber nicht nur Hobby ist.

Lebensmotto

Kein wirkliches Motto nur: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Musikgeschmack

Fast alles außer Oper und Heavy Metal, besonders aber zum Beispiel The Notwist, Bernd Begemann, Die Höchste Eisenbahn aus Deutschland oder aktueller Jazz aus London (Shabaka Hutchings) …. David Byrne und der unvergessene Prince, fast jede Art von Musik, die eine neue Note hinzufügt (PS es gibt keine bessere Tanzmusik als Soul oder Swing).

So sieht Michael Sacher die politische Lage

Was hat die jetzige Bundesregierung gut gemacht?

Kanzlerin Merkel hat einen uneitlen Regierungsstil kultiviert und sich nie als selbstverliebte Person in den Vordergrund gespielt - leider sind auch keine mutigen Innovationen angegangen worden. Katastrophal waren Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik.

Welche Themen sind liegen geblieben?

Liegengeblieben ist eine zukunftsorientierte Energie- und Klimapolitik, ebenso eine fördernde Familien- und Kinderpolitik; und wer war eigentlich Bauminister und hätte sich um sozialen Wohnungsbau kümmern können? Ach ja, Horst Seehofer …

Bildung, Gesundheit, Klima etc. - Michael Sacher zu politischen Themen

Was ist Ihnen in den kommenden Jahren in der Bildungspolitik wichtig?

Bildungspolitik ist ja eher Ländersache, dennoch finde ich es auf allen Ebenen wichtig, dass nicht die Herkunft über Bildungschancen entscheiden darf. Hinzu kommt, dass überall Kindergärten, Schulen und Universitäten gut aufgestellt und ausgestattet sein müssen, im besonderen im Digitalen, aber nicht nur dort -: und hier kann der Bund fördernd tätig sein.

Die Gesundheitspolitik hat während der Pandemie ihre Schwächen offenbart. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern?

Auch in der Gesundheitspolitik ist vieles eine Frage der finanziellen Ausstattung, eine gute Grundversorgung hat ihren Preis und eine Gesellschaft muss entscheiden, ob es ihr das wert ist. In der pandemischen Situation wurde sichtbar, dass wir dies nicht „dem Markt“ überlassen und alles auf eine finanzielle Effizienz ausrichten können und dürfen.

Corona ist auch für die Politik ein Lehrstück. Was haben Sie aus der Krise gelernt?

Corona hat gezeigt wie schnell sich Dinge grundlegend ändern können. Schon jetzt bemerken wir die Auswirkungen des Klimawandels, die zukünftig immer heftiger ausfallen werden, wenn wir uns mit einem Weiterso und/oder mit den bisher sehr verhaltenen Gegenmaßnahmen begnügen.

Wir sollten jetzt die Chance ergreifen unser Leben nicht von außen verändern zu lassen, sondern es selbst verändernd zu gestalten, wie wir es aus der Sicht des heutigen Status Quo noch nicht für möglich erachten.

Was muss passieren, damit die Klimawende ein Erfolg wird?

Damit Klimapolitik gelingt, muss sie endlich begonnen und konsequent umgesetzt werden. Ziele zu formulieren ist gut, aber nicht ausreichend, denn wir müssen heute, sofort beginnen und tatsächlich handeln. Sicherlich werden wir einige Dinge grundlegend angehen müssen, zum Beispiel Verkehrspolitik nicht mehr nur automobil zu denken, stattdessen eine innovative Mobilitätspolitik entwickeln.

Die Spritpreise werden weiter steigen, die Strompreise sind in Deutschland europaweit am höchsten. Wie stellen Sie sich eine verbraucherfreundliche Energiepolitik vor?

Eine Verbraucher*innenfreundliche Energiepolitik wird versuchen Alternativen anzubieten, um den Energieverbrauch zu senken. Alle Kosten, die wir vermeintlich heute sparen, werden uns durch den Klimawandel um ein Vielfaches teurer zu stehen kommen. Ganz konkret werden wir Grünen uns für ein Energiegeld einsetzen, das diejenigen finanziell profitieren lässt, die weniger Energie verbrauchen.

Halbsätze werden ganze Aussagen

Für den Kreis Unna will ich in Berlin erreichen,…

dass zum Beispiel keine unsinnigen Autobahnprojekte mehr realisiert werden.

Bitte mal etwas Fantasie: Wenn ich ein Ministeramt erlangen könnte, dann…

würde ich Kulturminister.

In der Farblehre der Koalitionsbildung gefiele mir am besten, wenn…

endlich Grün an erster Stelle stünde, um in der Regierungspolitik eine klare sozialökologische Richtung zu etablieren.

Steuererhöhungen oder Senkungen: Zum Ende der Pandemie halte ich für richtig, wenn…

wir endlich die neoliberalen Glaubenssätze der Steuererleichterungen als Allheilmittel und dass der Markt alles regeln würde aufgeben und zu einer sozial gerechten Steuerpolitik kommen würden.

Den derzeitigen Zustand von Europa beschreibe ich am besten mit....

hoffnungsvoll, aber auch bedroht von immer autoritärer ausgerichteten Mitgliedsstaaten.

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