Jens Diecks: Der Leise-Macher

Antenne Unna hat viel Sound: Die Hits im besten Mix, sonore Moderatorenstimmen, die unterschiedlichsten Geräusche und Stimmen in Beiträgen und vieles mehr. An einer Stelle bei uns im Sender geht es aber hoch konzentriert, nachdenklich und oft ganz leise zur Sache: bei unserem Planer Jens Diecks. Der sorgt für einen guten Programmfluss, sichert die Qualität unserer Themen und hat im Blick, was gestern lief, heute läuft – und morgen laufen wird. Jens hat den Überblick.

© Antenne Unna

Was reizt dich am Job des Planers, in dem man ja irgendwie nie fertig wird?

Genau das – weil irgendwo immer etwas passiert und wir manchmal deshalb alles Geplante wieder umschmeißen müssen. Diese Momente liebe ich beim Radio. Ich mag es aber auch einfach schon mal zwei bis drei Wochen weiterzudenken und zu überlegen, was können wir da vielleicht als Thema machen. Ich glaube echt, die Mischung macht es aus. Und auch die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die gerade am Planerplatz oft sehr intensiv ist, gefällt mir an dem Job.

Bei dir ist immer Dampf auf dem Kessel. Womit kompensierst du den, um am Ende ein ausgeglichener Mensch zu sein?

Ich habe mich letztes Jahr von meiner Frau und meinem Sohn überreden lassen, und ein Hund ist bei uns zu Hause eingezogen. Wenn ich dann nach der Arbeit nach Hause komme, geht’s mit dem oft in den Wald. Der ideale Ort, um runterzukommen. Ich bin aber auch gerne im Garten und ernte Dinge, die ich ausgesät oder gepflanzt habe und dann koche ich auch noch gerne. Auch das erdet mich.

Natürlich gibt es sie in deinem Job: die schrägen Erlebnisse, die ungewöhnlichen Hörerwünsche, die echten Missgeschicke. Welche Geschichte erzählst du da am liebsten?

Mein Interview mit Franz Beckenbauer 2006 bei der WM ist ein Radiomoment gewesen, von dem ich immer wieder gerne erzähle. Ich war noch frisch hier bei Antenne Unna und durfte dann den „Kaiser“ treffen und mit ihm sprechen. War superspannend. Als ich dann hinterher die Töne schneiden wollte, hatte ich das Problem: wie viele der typischen „Ähms“ nehme ich weg – denn das waren schon mal gut 10 Sekunden vor jedem Ton…bei mir hat Franz Beckenbauer dann am Ende viel flüssiger geredet. Und die Goldmedaille von Bobpilotin Laura Nolte anfassen zu können, das werde ich auch noch in 10 Jahren erzählen.

Worauf achtest du in der Programmplanung ganz besonders?

Dass es eine gute Mischung aus guten Themen aus dem Kreis Unna und der aktuellen Weltlage ist. Da wir Radio für alle Menschen im Kreis machen, muss ich auch immer dran denken, dass wir mit den Themen auch alle abholen – also die Selmer genauso wie die Schwerter. Das ist zwar nicht immer so einfach, macht aber auch den Reiz des Jobs aus.

Du hast Theaterwissenschaften studiert. Was ist Antenne Unna mehr? Theater oder Zirkus? Oder nochmal ganz anders?

Antenne Unna ist eigentlich beides, Theater und Zirkus – hier erlebt man von der Komödie bis zur Tragödie alles, mal fühlt man sich wie in der Oper und dann auch wie im Kindertheater – meine persönliche Leidenschaft. Zwischendurch kommt dann aber auch mal der Clown oder auch der Kollege, der wie der Artist auf dem Hochseil allen Mut zusammennimmt und was Neues wagt.

Radio lebt auch von spannenden Studiogästen. Welcher fehlt nach deinem Geschmack noch in der Antenne Unna-Sammlung?

Der beste deutsche Fußballtrainer derzeit: Jürgen Klopp.