IHK fordert längere Kraftwerkslaufzeiten

Die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund will längere Laufzeiten für konventionelle Stromerzeugungstechnologien. Gemeint sind damit sowohl Atomstrom als auch Kohleverstromung. Weitere Themen auf der Jahrespressekonferenz der IHK waren die Innenstädte und die Verkehrspolitik.

© Trianel

Versorgungssicherheit

Die Politik müsse jetzt sowohl die Versorgungssicherheit gewährleisten als auch eine dauerhafte Entlastung bei den Energiekosten. Tatsächlich spüren 85 Prozent der IHK-Mitgliedsunternehmen die höheren Energiekosten. Der Krieg habe die auch vorher schon schwierige Situation dramatisch verschärft. Nach Ansicht von IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann müssten zudem erneuerbare Energien und Speicher schnell weiter ausgebaut werden. Heimische Energieressourcen wie Schiefergas und Geothermie sollten zusätzlich eine Rolle spielen.

© IHK Dortmund / Stephan Schütze
© IHK Dortmund / Stephan Schütze

Kunden mit Innenstädten unzufrieden

"Es ist viel zu lange geredet worden." Mit diesen Worten macht die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Druck in Fragen der notleidenden Innenstädte. Die Kammer verweist auf eindeutige Kunden-Befragungen. Darin werden besonders die Beliebigkeit der Innenstädte sowie die sinkende Angebots- und Aufenthaltsqualität in den Innenstädten genannt. Ungewohnt deutlich kritisiert die IHK die Vermüllung und die Graffitibeschmierung in Fußgängerzonen. Aggressives Betteln, Drogenkriminalität im öffentlichen Raum und die Ansammlung von obdachlosen Menschen werden als Gründe angeführt, warum sich Menschen in den Städten nicht mal wohlfühlen und die Innenstädte verwahrlosen. Die Pandemie beschleunige den Niedergang der Städte, so die IHK. Sie fordert entschlossenes und zügiges Handeln vor Ort.

Enttäuscht von Verkehrspolitik

Die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund fühlt sich von der Bundespolitik vergangener Jahre nicht hinreichend ernst genommen. Eine gegenüber Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in den frühen 2000er Jahren vorgetragene Forderung zur Sanierung der Autobahn A45 war seinerzeit vom Tisch gewischt worden. Der wirtschaftliche Schaden belaufe sich nun in den kommenden fünf Jahren auf mindestens 1,8 Milliarden Euro, hervorgerufen durch die Sperrung der Rahmeder Brücke. Auch in Fragen der Untertunnelung der B1 gibt die IHK keine Ruhe: Mit NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes sei besprochen, das Thema noch einmal neu aufzurollen, so die Kammer. 

Weitere Meldungen