Fit und fair: So finden Sie nachhaltige Sportbekleidung

Jogger im Winter
© Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Sportlich ins neue Jahr

Frankfurt (dpa/tmn) - Leggins, Sweatshirt und Schuhe - das sind die Basics, um fit ins neue Jahr zu starten. Viele setzen dabei den Fokus nicht nur auf Funktionalität, sondern auch auf den Umweltaspekt. Heike Baier von «Öko-Test» gibt Tipps, worauf Sie beim Kauf neuer Sportbekleidung achten können.

Auf nachhaltige Materialien setzen

Im Sportsektor dominieren laut Baier chemische Fasern wie Polyester und Polyamid. Häufig werden diese mit einem Zusatznutzen vermarktet, beispielsweise einem vorteilhaften Feuchtigkeitsmanagement, das Schweiß vom Körper ableitet und auf diese Weise klimatisiert.

Einige Marken setzen stattdessen auf recycelte Materialien wie Polyester aus PET-Flaschen. Produkte mit den Ewigkeits-Chemikalien PFAS sollten vermieden werden. «Diese Chemikalien sind wasser- und schmutzabweisend, aber sehr langlebig in der Umwelt und weltweit ein großes Problem», erklärt Baier.

Zertifikate und Labels prüfen

Wie erkennt man nachhaltige Produkte? Dabei können Labels helfen. Das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) steht für ökologische und soziale Herstellung sowie Verarbeitung von Naturtextilien. «Die Fair Wear Foundation ist ebenfalls ein gutes Siegel», erklärt Baier, «es deckt aber ausschließlich den Bereich Arbeitsrechte ab und nicht den ökologischen Aspekt.»

Der Grüne Knopf ist ein staatliches Siegel in Deutschland. Dazu erläutert Baier: «Der Grüne Knopf vereint ökologische und soziale Standards, wird aber bislang nur von wenigen Herstellern im Sport- und Outdoorsektor genutzt.»

Auf Langlebigkeit setzen

Ein nachhaltiges Produkt zeichnet sich vor allem auch durch Langlebigkeit aus. Baier hebt hervor: «Jedes Kleidungsstück, das nicht produziert wird, ist ein Gewinn. Je länger man ein Kleidungsstück im Kreislauf hält, desto umweltfreundlicher ist es.» Hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und richtige Pflege sorgen dafür, dass die Kleidung lange getragen werden kann.

Secondhand nutzen

Nachhaltigkeit beginnt nicht immer mit einem Neukauf. Schauen Sie nach gebrauchter Sportkleidung in Secondhand-Läden oder auf Online-Plattformen. Und: «Viele Hersteller bieten Reparaturservices an. Auch das Reparieren ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit», erklärt Baier.

Weniger ist mehr

Nachhaltigkeit bedeutet auch, bewusst zu konsumieren. Fragen Sie sich vor einem Kauf: Benötige ich dieses Teil wirklich? Statt viele günstige Produkte zu kaufen, ist es oft sinnvoller, in wenige hochwertige Stücke zu investieren. Baier: «Das größte Problem in der Mode und Sportindustrie ist der Überkonsum. Wir kaufen viel mehr Kleidung, als wir brauchen, und entsorgen sie zu schnell.»

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