Finale von "Mord am Hellweg" in Schwerte

Nach acht Wochen steht heute das Finale beim Krimifestival Mord am Hellweg an.


Zum Abschluss kommen die Kölner Tatort-Stars Dietmar Bär und Joe Bausch am Abend in die Rohrmeisterei nach Schwerte. Sie lesen aus aktuellen Büchern von Håkan Nesser, Arne Dahl, Simon Beckett und Sebastian Fitzek. Der "Final Criminal Act" beginnt um 19 Uhr. In den vergangenen Wochen gab es bei Mord am Hellweg mehr als 170 Lesungen an über 100 verschiedenen, teilweise außergewöhnlichen Veranstaltungsorten.

VIKTOR CRIME AWARD 2022 für Stuart Turton

Am Freitag, 11. November 2022, wurde in Unna durch Ideengeber, Schirmherr und Preisstifter Sebastian Fitzek der britische Schriftsteller Stuart Turton mit dem Viktor Crime Award ausgezeichnet. Den mit 6.666 Euro dotierten Preis erhielt er für „Der Tod und das dunkle Meer“, einen außergewöhnlichen Kriminalroman, der die Jury mit der „gelungenen Mischung aus Krimi, historischem Roman und Seemannsgarn“ sowie mit Sinn für Humor, „für Suspense und vor allem für menschliche Abgründe wie Aberglauben, Machtstreben und Gier überzeugte.“

Durchgesetzt hat sich Stuart Turton – der am Abend aus familiären Gründen leider nur telefonisch zugeschaltet werden konnte – gegen Henri Faber, einen neuen Thrillerautor mit österreichischen Wurzeln, und Marc Hofmann, einen deutschen Lehrer und Kabarettisten. Beide sorgten während der Preisverleihung in Unna mit Ausschnitten aus ihren aktuellen Krimis für Hochspannung pur und begeisterten das Publikum.

Der Viktor Crime Award wird seit 2018 im Rahmen der Biennale „Mord am Hellweg“ vergeben. Denn von Beginn an war es den Festivalmachern ein Anliegen, sowohl die etablierten Krimigrößen an den Hellweg zu laden, als auch Newcomer:innen eine Plattform zu bieten. Der Preis wurde nun bereits zum zweiten Mal an eine neue Stimme der Kriminalliteratur vergeben, die – laut Ausschreibung – „mit ihrem Werk kurz vor einem größeren Durchbruch steht oder diesen gerade erreicht hat“.

Benannt wurde der Preis nach Viktor Larenz, der Hauptfigur aus Sebastian Fitzeks Thriller „Die Therapie“, mit dem ihm selbst der Durchbruch gelang. 2018 überreichte der Thrillerautor den ersten „Viktor Crime Award“ der Wiener Schriftstellerin Michaela Kastel.

Stuart Turton ist freiberuflicher Reisejournalist. Sein Debüt „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ war ein überwältigender Publikumserfolg in Großbritannien und wurde u. a. mit dem Costa First Novel Award 2018 ausgezeichnet. Das Buch erscheint in 25 Ländern. Stuart Turton lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in London.

Begründung der Jury

„Der Tod und das dunkle Meer“ von Stuart Turton ist ein meisterhaft konstruierter Krimi im historischen Gewand.

Mit Humor, Sinn für Suspense und vor allem für menschliche Abgründe wie Aberglauben, Machtstreben und Gier versteht es Stuart Turton den Leser in ein Drama auf hoher See zu entführen. Seine beiden Helden, die in Mordfällen an Bord ermitteln, sind entfernte Vorfahren von Sherlock Holmes und Dr. Watson, und mit allen (See)wassern gewaschen.

Übers dunkle Meer reisen – freiwillig und unfreiwillig – die unterschiedlichsten Charaktere. Jeder einzelne von ihnen beginnt schon nach wenigen Seiten zu leben, jeder hat seinen Hintergrund, jeder hat Relevanz. Und am Ende hängt jeder mit jedem zusammen, keiner erfüllt nur eine Funktion. Selten hat ein historischer Roman, und dann auch noch ein Krimi, so in eine fremde Welt hineingezogen. Die mysteriösen Ereignisse auf einem Schiff, 1634 unterwegs von Batavia nach Amsterdam, verknüpft der Autor virtuos mit mehreren rätselhaften Todesfällen. Dabei scheut er weder schwarze Magie noch den klassischen Whodunnit, erschafft eine packendes, mitreißendes, nach Teer und Meer riechendes Kaleidoskop der Geschichten, lässt den Leser durch die Seiten kreuzen und nimmt ihn mit auf atemberaubende Wellenkämme und in tosende Abgründe!

Wie dieser Roman, wie dieser Krimi gelesen wird, liegt im Ermessen der Leser*innen, wie Stuart in seinem Nachwort selbst schreibt: „Die Schauplätze, die Gerüche, die Figuren – Du hast mit allem recht, was Du über sie glaubst. Das ist auch der Grund, warum ich Bücher liebe.“ – und – das kann hier mit Überzeugung ergänzt werden – warum viele dieses Buch lieben werden.

„Der Tod und das dunkle Meer“ ist spannend erzählt, aber stets mit einem leicht ironischen Augenzwinkern. Dieser Roman ist eine gelungene Mischung aus Krimi, historischem Roman und Seemannsgarn. Originell und hintergründig wie schon Turtons früherer Roman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“.

Die Jury ist zum einstimmigen Ergebnis gekommen, Stuart Turton den Viktor Crime Award zu verleihen. Herzlichen Glückwunsch.

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