DUH fordert mehr Einsatz gegen Einweg-Verpackung

Um den Verpackungsmüll zu reduzieren, fordert die Deutsche Umwelthilfe von den Städten mehr Einsatz im Kampf gegen Einweg-Becher und andere Wegwerf-Artikel.

In ihrem Aufruf haben sich die Umweltschützer unter anderem auch an Bergkamen, Lünen und Unna gewandt und Maßnahmen gefordert. Insgesamt wurden rund 200 deutsche Städte angeschrieben. Die Organisation bat um baldige Antworten, wie die Rathäuser vorgehen wollen. Die Vermüllung des öffentlichen Raums habe in den vergangenen Jahren dramatische Ausmaße erreicht. Es muss dringend etwas getan werden, um auf Mehrweg umzusteigen, so die DUH. Sie hält beispielsweise kommunale Steuern auf Einweg-Verpackungen für sinnvoll, oder ein Fördergeld für Lokale, die auf Mehrweg umstellen und dabei Extrakosten für Geschirrspüler und Geschirr haben.

Zum Hintergrund des Müllproblems:

(dpa) Nach Schätzungen der Umwelthilfe könnten in den nun angeschriebenen 202 Städten jährlich mehr als 2,5 Milliarden Einweg-Becher, -Essensboxen, -Teller und -Besteck vermieden werden. Dadurch wiederum würden 27 000 Tonnen weniger Müll anfallen und es würden 84 000 Tonnen CO2 eingespart. Bei der Schätzung ist die CO2-Menge eingerechnet, die bei der Produktion der Mehrweg-Alternativen anfallen würde.

In Corona-Zeiten ist die Menge des Einweg-Geschirrs stark gewachsen, etwa weil die Menschen viel im Homeoffice arbeiten und sich Essen bei Lieferdiensten bestellen. In den Mülltonnen landen daher mehr Pizzakartons und Plastikschalen als früher. Hinzu kommen Massen an to-Go-Kaffeebechern, die nach einmaliger Nutzung weggeworfen werden.

Eine Bundesgesetz könnte bald etwas Besserung bringen: Ab Januar müssen Restaurants Mehrweg-Alternative anbieten. Sie können das Essen weiterhin in Einweg-Packungen verkaufen, der Verbraucher muss aber die Möglichkeit haben, auf eine Mehrweg-Alternative zurückgreifen zu können. Aus Sicht von DUH-Expertin Metz ist das aber längst nicht ausreichend. «Ein Gastronom hätte der Angebotspflicht Genüge getan, wenn er einen Mehrwegbecher ins Regal stellt und da verstauben lässt.» Zudem gebe es umfangreiche Ausnahmeregelungen für kleinere Betriebe. «Allein in Berlin-Mitte fallen mehr als 500 Imbisse und Kioske nicht unter die Mehrweg-Angebotspflicht.»


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