BVB verliert gegen Barcelona
Veröffentlicht: Donnerstag, 28.11.2019 05:56
Der Arbeitsplatz von Trainer Lucien Favre bei Borussia Dortmund ist nach einer Gala von Lionel Messi immer stärker in Gefahr. Der kriselnde Bundesligist verlor am Mittwoch gegen den spanischen Meister FC Barcelona 1:3 (0:2) und droht damit das Achtelfinale in der Champions League zu verpassen. Für Favre wird es damit immer enger, nachdem die Kritik in den letzten Wochen schon stark zugenommen hatte.
Weltfußballer Lionel Messi ist für Dortmund eine Nummer zu groß.
Gegen den überragenden Argentinier hat der BVB kein Rezept. Nun droht
das Aus in der Königsklasse. Gegen Prag könnte nicht einmal ein Sieg
zum Weiterkommen reichen.
Barcelona (dpa) - Der Glaube an ein kleines Fußballwunder erwies sich als Wunschdenken.
Nach dem 1:3 beim vom überragenden Lionel Messi angeführten FC
Barcelona muss der BVB weiter auf die Trendwende warten. Viel Zeit,
sie zu schaffen, bleibt Trainer Lucien Favre wohl nicht mehr.
Während Barca beim 700. Pflichtspiel des
überragenden Weltfußballers Messi das Weiterkommen perfekt machte,
fällt für den BVB die Entscheidung erst im letzten Spiel am 10.
Dezember gegen Slavia Prag. Die Schwarz-Gelben sind dabei sogar auf
Schützenhilfe von Barcelona im Parallel-Spiel bei Inter Mailand
angewiesen.
Ob Favre dann noch auf der Bank sitzen wird, erscheint fraglich.
«Worte allein helfen nicht, jetzt brauchen wir die entsprechende
Leistung und die Ergebnisse», hatte Sportdirektor Michael Zorc den
Ernst der Lage betont. Eine weitere Niederlage bei Hertha BSC am
Samstag darf sich Favre kaum mehr erlauben, nachdem es zuletzt in der
Liga beim FC Bayern (0:4) und gegen den SC Paderborn (3:3)
alarmierende Auftritte gegeben hatte.
«Es ist eine sehr schwierige Phase. Ich bin überzeugt, dass wir es
schaffen werden. Ich habe Vertrauen», sagte Favre mit Blick auf seine
Situation. Die Niederlage gegen Barcelona musste der Schweizer jedoch
anerkennen: «Wenn Lionel Messi den Ball hat, ist es brandgefährlich.
Es ist schwer, hier zu spielen. Es ist eine sehr große Mannschaft.»
Luis Suárez (29.), Messi (33.) und Antoine Griezmann (67.)
besiegelten vor 90 071 Zuschauern im Nou Camp die verdiente
BVB-Niederlage. Der Dortmunder Treffer von Jadon Sancho (77.) war zu
wenig. Für den Unterschied sorgte mal wieder Messi, der bei seinem
Jubiläum an nahezu allen Aktionen beteiligt war. Die Tore von Suárez
und Griezmann legte der Argentinier mustergültig auf, den zweiten
Treffer erzielte Messi nach Zuspiel seines kongenialen Partners aus
Uruguay selbst. Es war bereits sein 609. Treffer im Trikot der
Blaugrana. Entsprechend wurde der Genius mit der Nummer zehn
gefeiert.
«Wir haben kein schlechtes Spiel hingelegt, aber auch kein gutes.
Barca war immer gefährlich mit Messi. Nach dem 0:1 hatten wir eine
schlechte Phase, gekrönt von meinem Fehlpass. Das darf nicht
passieren. Dann verliert man zurecht. Das wurmt mich», sagte Hummels
und fügte hinzu: «In Topform ist Messi der beste Fußballer, den ich
je gesehen habe. Sehr schwierig zu verteidigen, eine große
Herausfordferung, die wir nicht gemeistert haben. Wir haben es nicht
mehr in der eigenen Hand, das ist schade.»
Für die Dortmunder Hintermannschaft blieb gegen Messi allzu oft nur
die Statistenrolle. Dabei begann es für den BVB ganz
vielversprechend. Nach einem Fehler des Ex-Schalkers Ivan Rakitic
marschierte Achraf Hakimi Richtung Barca-Tor und legte nach gut einer
Minute für Nico Schulz auf. Dessen Schuss klärte aber der
französische Weltmeister Samuel Umtiti auf der Linie für den
geschlagenen deutschen Nationalkeeper Marc-André ter Stegen. Hakimi
war anstelle des formschwachen englischen Nationalspielers Sancho ins
Team gerückt. «Wir haben die Entscheidung getroffen, und fertig»,
sagte Favre zu seiner Personalentscheidung.
Nach dem frühen BVB-Ausrufezeichen verlagerte sich das Geschehen aber
schnell in die andere Hälfte. In der 22. Minute hatten die Westfalen
noch Glück, dass Suárez bei seinem Tor im Abseits stand. Den Pass
hatte natürlich Messi gespielt. Sieben Minuten später half aber auch
der Video-Schiedsrichter nicht mehr.
Zu der Zeit war der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé nicht mehr im
Spiel. Der Franzose, der sich einst den Wechsel nach Barcelona
erstreikt hatte, musste nach einem Zweikampf mit Raphael Guerreiro
verletzt vom Feld (25.). Es kam Griezmann ins Spiel, was keine
wirkliche Schwächung der Gastgeber war.
Griezmann hätte direkt nach Wiederanpfiff auch alles klar machen
können, als er nach Zuspiel von Messi an Dortmunds Torhüter Roman
Bürki scheiterte (46.). Kurz darauf stand wieder Messi im Blickpunkt,
allerdings in negativer Hinsicht: Der Superstar sah nach einer
Schwalbe die Gelbe Karte.
Und der BVB? Die Dortmunder gaben sich nicht geschlagen und hatten
durch Julian Brandt sogar eine Großchance, als ter Stegen stark
parierte (61.). Doch schon kurz darauf war das Spiel entschieden.
Messi, der sogar Kopfballduelle im Dortmunder Strafraum gewann, legte
für Griezmann den Ball bestens auf. Ein weiteres Messi-Tor
verhinderte die Latte.