BVB gegen Slavia Prag
Veröffentlicht: Dienstag, 10.12.2019 06:06
Borussia Dortmund ist im Gruppenfinale der Champions League gegen Slavia Prag auf Schützenhilfe angewiesen. Nur wenn der BVB im Duell mit den Tschechen heute mehr Punkte verbucht als Inter Mailand im Parallelspiel gegen Tabellenführer FC Barcelona, ist der Einzug in das Achtelfinale perfekt. Ansonsten muss der BVB mit der Europa League vorliebnehmen. Als Handicap könnte sich der Ausfall von Axel Witsel erweisen. Der belgische Nationalspieler musste nach einem häuslichen Sturz am Gesicht operiert werden und fällt bis zur Winterpause aus.
Beim BVB zeigt die Formkurve wieder nach oben. Das macht Hoffnung für
das Gruppenfinale der Champions League gegen Slavia Prag. Weniger Mut
macht jedoch der Kader des FC Barcelona, der im Parallelspiel bei
Inter Schützenhilfe leisten soll. Ansonsten droht das Aus.
Dortmund (dpa) - Selbst ein Sieg über Slavia Prag am Dienstag (21.00
Uhr/DAZN) garantiert dem BVB nicht den Einzug in das Achtelfinale der
Champions League. Ohne die Hilfe des FC Barcelona, der bei Inter
Mailand punkten muss, wäre das Aus der Borussia in jedem Fall
besiegelt. Trotz der ungünstigen Voraussetzung hoffen die Dortmunder
auf ein Happy End.
AUSGANGSLAGE: Der BVB und Inter Mailand haben vor dem letzten
Gruppenspiel jeweils sieben Punkte auf dem Konto. Bleiben beide Teams
gleichauf, wären die Italiener aufgrund des gewonnenen direkten
Vergleichs (2:0/2:3) im Achtelfinale. Um das zu verhindern, muss der
Revierclub im Duell mit Prag mehr Punkte holen als Inter im
Parallelspiel gegen den FC Barcelona. Viel wird also davon abhängen,
ob das bereits der für die K.o.-Runde qualifizierte spanische Meister
in der Partie in Mailand Schützenhilfe leistet. «Auch wenn wir vom
anderen Spiel abhängig sind, müssen wir den Fokus auf unser Spiel
legen», forderte BVB-Torhüter Roman Bürki.
HANDICAP: Dass Barcelona-Coach Ernesto Valverde in Mailand nicht nur
auf Superstar Lionel Messi, sondern auch auf Gerard Piqué, Nelson
Semedo, Arthur, Jordi Alba und Sergi Roberto verzichtet, verheißt für
den BVB wenig Gutes. Offenbar nehmen die Katalanen die Partie nicht
mehr besonders ernst.
FORMKURVE: Nach zwei Siegen über Hertha BSC (2:1) und Düsseldorf
(5:0) scheint beim Revierclub der Schlingerkurs überstanden zu sein.
Nach Einschätzung von Keeper Bürki hat die Aussprache nach dem
peinlichen 3:3 gegen Paderborn vor zwei Wochen zur Trendwende
beigetragen: «Ich fand es gut, dass wir alle mal gesprochen haben.
Das ist positiv, weil wir uns auch die Meinung gesagt haben. Keiner
hat es persönlich genommen.» Darüber hinaus sorgte auch die
Umstellung von Trainer Lucien Favre auf ein 3-4-3-System für die
Trendwende. «Es verhilft uns zu mehr Stabilität», befand
Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.
PERSONAL: Der neue Teamgeist soll helfen, den schmerzlichen Ausfall
von Axel Witsel zu kompensieren. Der Belgier hatte sich bei einem
häuslichen Sturz eine Gesichtsverletzung zugezogen und fällt bis zur
Winterpause aus. «Er ist einer unserer wichtigsten Spieler», klagte
Trainer Lucien Favre. Da auch Thomas Delaney bis Januar fehlt, muss
wohl Julian Weigl versuchen, die Lücke zu schließen. Immerhin kehrt
Mats Hummels nach seiner Sperre gegen Düsseldorf im Duell mit Prag in
die Startelf zurück.
TRAINERREAKTIONEN:
Lucien Favre (Borussia Dortmund): «Prag hat in Barcelona und bei
Inter Unentschieden gespielt. Es ist eine gute Mannschaft. Wir
sprechen von Barca, wir sprechen von Inter, und niemand spricht von
Slavia. Sie laufen unglaublich viel, 132 Kilometer pro Spiel - das
ist fast Weltrekord.»
Jindrich Trpisovsky (Slavia Prag): «Wir danken Lucien Favre für
dieses Lob. Es war unser Ziel, uns Respekt in Europa zu verschaffen.
Für uns ist dieses Stadion ein magischer Ort. Jeder von uns ist froh,
hier zu sein. Ein Stadion zu erleben, das man 20 Jahre lang nur im
Fernsehen gesehen hat.»