BVB gegen Barcelona unter großem Druck
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.11.2019 05:55
Der Trainer unter Druck, die Mannschaft in der Bringschuld - und nun auch noch eine Herkulesaufgabe beim FC Barcelona. Dem BVB droht im fünften Gruppenspiel der Champions League weiteres Ungemach. Ein Sieg könnte jedoch für Entspannung sorgen - vor allem bei Lucien Favre.
Barcelona (dpa) - Nach den beiden dürftigen Spielen gegen München
(0:4) und Paderborn (3:3) gab es bei Borussia Dortmund diverse
Krisensitzungen. Diese Aussprachen sollen helfen, eine Trendwende
einzuleiten. Davon würde vor allem Trainer Lucien Favre profitieren,
der beim Revierclub mächtig unter Druck steht. Doch schwerer als am
Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) in der Fußball-Champions-League beim
FC Barcelona könnte die Aufgabe kaum sein.
AUSGANGSLAGE: Mit einem Sieg über Tabellenführer Barcelona (8) wäre
der BVB (7) bereits sicher im Achtelfinale - unabhängig vom Ausgang
der weiteren Gruppenpartie zwischen Slavia Prag (2) und Inter Mailand
(4). Bei einem Remis könnte die Borussia mit einem Erfolg im
Gruppenfinale daheim gegen Prag alles klar machen. Eine Niederlage in
der katalanischen Metropole würde jedoch die gute Ausgangslage
kosten. Gewinnt Mailand in Prag und daheim gegen Barcelona wäre der
BVB selbst bei einem eigenen Sieg über Prag wegen des verlorenen
direkten Vergleichs mit Inter ausgeschieden.
PERSONAL: Einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler wie Thomas Delaney
hätte die Borussia gerade in Barcelona gut gebrauchen können. Sein
langfristiges Fehlen schmerzt genauso wie der kurzfristige Ausfall
von Torjäger Paco Alcácer, der wegen eines Magen-Darm-Infekts und
einer Kniewunde auf die Reise zu seinem ehemalige Club verzichten
musste. Darüber hinaus fehlt Jacob Bruun Larsen. Unwahrscheinlich,
dass Lucien Favre von seinem bevorzugten 4-2-3-1-System auf ein
4-1-4-1 System umstellt. Abwehrchef Mats Hummels hatte sich jedoch
nach dem 3:3 gegen Paderborn für die zweite Variante stark gemacht.
TRAINER: Im Mittelpunkt der Partie steht Favre. Nach der Aufforderung
von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Sonntag auf der
Mitgliederversammlung des Revierclubs, möglichst schnell für
«Ergebnisse» zu sorgen, muss der 62 Jahre alte Schweizer liefern. Die
peinlichen Auftritt des Teams in München (0:4) und gegen Paderborn
(3:3) haben die Geduld der Vereinsbosse arg strapaziert. Deshalb
könnten die Spiele in Barcelona und bei Hertha BSC drei Tage später
über die Zukunft des Fußball-Lehrers entscheiden.
WIEDERSEHEN: Für Ousmane Dembélé gibt es ein brisantes Wiedersehen
mit seinem einstigen Club. Zweieinhalb Jahre, nachdem sich der
Angreifer unter spektakulären Begleitumständen aus Dortmund Richtung
Barcelona weggestreikt hatte, trifft er erstmals auf seine alten
Mitstreiter. Im Hinspiel hatte der 22 Jahre alte Weltmeister gefehlt
und sich damit ein Pfeifkonzert der noch immer verärgerten BVB-Fans
erspart. «Emotional wird es schon ein bisschen schwer sein. Aber ich
freue mich, sie wieder zu sehen und gegen sie zu spielen»,
kommentierte Dembélé. Der Franzose bezeichnete die Partie «als
wichtigstes Spiel der ersten Saisonhälfte».
REAKTIONEN:
Marco Reus (Kapitän): «Für viele von uns ist es das erste Spiel in
Barcelona. Es ist ein geiles Spiel in einer geilen Stadt bei einem
geilen Verein. Wenn wir es machen wie im Hinspiel, haben wir gute
Chancen. Wir müssen das ganze Spiel versuchen, mutig zu sein.»
Lucien Favre (Trainer): «Im Hinspiel hatten wir viel mehr gute
Chancen und haben gut gepresst. Wir brauchen viel Leidenschaft,
müssen viel laufen und clever nach vorne spielen.»