BVB gegen Barcelona unter großem Druck

Der Trainer unter Druck, die Mannschaft in der Bringschuld - und nun auch noch eine Herkulesaufgabe beim FC Barcelona. Dem BVB droht im fünften Gruppenspiel der Champions League weiteres Ungemach. Ein Sieg könnte jedoch für Entspannung sorgen - vor allem bei Lucien Favre.



© Borussia Dortmund

Barcelona (dpa) - Nach den beiden dürftigen Spielen gegen München

(0:4) und Paderborn (3:3) gab es bei Borussia Dortmund diverse

Krisensitzungen. Diese Aussprachen sollen helfen, eine Trendwende

einzuleiten. Davon würde vor allem Trainer Lucien Favre profitieren,

der beim Revierclub mächtig unter Druck steht. Doch schwerer als am

Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) in der Fußball-Champions-League beim

FC Barcelona könnte die Aufgabe kaum sein.  


AUSGANGSLAGE: Mit einem Sieg über Tabellenführer Barcelona (8) wäre

der BVB (7) bereits sicher im Achtelfinale - unabhängig vom Ausgang

der weiteren Gruppenpartie zwischen Slavia Prag (2) und Inter Mailand

(4). Bei einem Remis könnte die Borussia mit einem Erfolg im

Gruppenfinale daheim gegen Prag alles klar machen. Eine Niederlage in

der katalanischen Metropole würde jedoch die gute Ausgangslage

kosten. Gewinnt Mailand in Prag und daheim gegen Barcelona wäre der

BVB selbst bei einem eigenen Sieg über Prag wegen des verlorenen

direkten Vergleichs mit Inter ausgeschieden.


PERSONAL: Einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler wie Thomas Delaney

hätte die Borussia gerade in Barcelona gut gebrauchen können. Sein

langfristiges Fehlen schmerzt genauso wie der kurzfristige Ausfall

von Torjäger Paco Alcácer, der wegen eines Magen-Darm-Infekts und

einer Kniewunde auf die Reise zu seinem ehemalige Club verzichten

musste. Darüber hinaus fehlt Jacob Bruun Larsen. Unwahrscheinlich,

dass Lucien Favre von seinem bevorzugten 4-2-3-1-System auf ein

4-1-4-1 System umstellt. Abwehrchef Mats Hummels hatte sich jedoch

nach dem 3:3 gegen Paderborn für die zweite Variante stark gemacht.


TRAINER: Im Mittelpunkt der Partie steht Favre. Nach der Aufforderung

von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Sonntag auf der

Mitgliederversammlung des Revierclubs, möglichst schnell für

«Ergebnisse» zu sorgen, muss der 62 Jahre alte Schweizer liefern. Die

peinlichen Auftritt des Teams in München (0:4) und gegen Paderborn

(3:3) haben die Geduld der Vereinsbosse arg strapaziert. Deshalb

könnten die Spiele in Barcelona und bei Hertha BSC drei Tage später

über die Zukunft des Fußball-Lehrers entscheiden.


WIEDERSEHEN: Für Ousmane Dembélé gibt es ein brisantes Wiedersehen

mit seinem einstigen Club. Zweieinhalb Jahre, nachdem sich der

Angreifer unter spektakulären Begleitumständen aus Dortmund Richtung

Barcelona weggestreikt hatte, trifft er erstmals auf seine alten

Mitstreiter. Im Hinspiel hatte der 22 Jahre alte Weltmeister gefehlt

und sich damit ein Pfeifkonzert der noch immer verärgerten BVB-Fans

erspart. «Emotional wird es schon ein bisschen schwer sein. Aber ich

freue mich, sie wieder zu sehen und gegen sie zu spielen»,

kommentierte Dembélé. Der Franzose bezeichnete die Partie «als

wichtigstes Spiel der ersten Saisonhälfte».


REAKTIONEN:


Marco Reus (Kapitän): «Für viele von uns ist es das erste Spiel in

Barcelona. Es ist ein geiles Spiel in einer geilen Stadt bei einem

geilen Verein. Wenn wir es machen wie im Hinspiel, haben wir gute

Chancen. Wir müssen das ganze Spiel versuchen, mutig zu sein.»


Lucien Favre (Trainer): «Im Hinspiel hatten wir viel mehr gute

Chancen und haben gut gepresst. Wir brauchen viel Leidenschaft,

müssen viel laufen und clever nach vorne spielen.»

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